Why WAI? - Der Work Ability Index im Einsatz für Arbeitsfähigkeit und Prävention
Erfahrungsberichte aus der Praxis
Der Trend ist nach wie vor zu beobachten: Trotz vielfältiger Anstrengungen von Politik und Wirtschaft erreichen viele Erwerbstätige das Rentenalter nicht in Arbeit. Die Ursachen dafür liegen auch im vorzeitigen Ausscheiden aus dem Erwerbsleben aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit. Dabei sind insbesondere die Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes, psychische Störungen sowie Krankheiten des Kreislaufsystems für den vorzeitigen und erzwungenen Ruhestand verantwortlich. Der Blick in die Statistik zeigt zudem, dass es sich dabei keineswegs um Einzelfälle handelt. So zählt der Verband der Rentenversicherungsträger gegenwärtig rund 1.650.000 Personen, die eine Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit bzw. Berufsunfähigkeit beziehen.
Abgesehen von dem persönlichen Leid und dem Verlust an Lebensqualität, die sich hinter jedem Einzelfall verbergen - leisten können wir uns diese Verschwendung von Wissen, Erfahrungen und Kenntnissen bereits jetzt nicht mehr - und künftig noch viel weniger. Zumal das Problem ohne Gegensteuern immer größer wird, denn der Anteil der 45 - 64-Jährigen an der Gesamtzahl der Erwerbspersonen wird im Zuge des demographischen Wandels weiter ansteigen - und gerade diese Altersgruppe ist erfahrungsgemäß besonders stark von Frühverrentung betroffen.
Unbestritten ist, dass durch verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen die Voraussetzungen für ein längeres Verbleiben von mehr Erwerbstätigen in Beschäftigung geschaffen werden können - und müssen. Schließlich gilt auch für Deutschland das im Rahmen der Wachstumsstrategie der EU "Europa 2020" formulierte beschäftigungspolitische Ziel, die Beschäftigungsquote Älterer weiter zu steigern, die in Deutschland im Jahr 2010 bei den 56 bis 64-Jährigen ca. 56 % betrug. In diesem Zusammenhang werden von den Mitgliedsstaaten Initiativen gefordert, welche die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit dieser Altersgruppe fördern und verbessern.
Vor diesem Hintergrund ist der Work Abilitiy Index (WAI) ein sinnvolles Instrument, da mit seiner Hilfe sowohl die aktuelle als auch die künftige Arbeitsfähigkeit von älter werdenden Beschäftigten erfasst und bewertet werden kann. Ausgehend vom WAI können konkrete Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der Arbeitsfähigkeit eingeleitet werden. Darum fördern INQA und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) die Anwendung und Verbreitung des WAI. Ausdruck dieser Förderung ist das auf Initiative der BAuA und in Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal gebildete nationale WAI-Netzwerk, das sich als kritische Plattform für aktive und potenzielle WAI-Anwender versteht. Dabei besteht eine wesentliche Aufgabe des Netzwerks darin, durch die Verbreitung fundierter Erkenntnisse und Informationen für eine sachgerechte Anwendung des WAI zu sorgen und damit gesicherte Grundlagen für Präventionsmaßnahmen zum Erhalt und zur Förderung der Arbeitsfähigkeit zu schaffen.
Dazu möchte diese Broschüre einen Beitrag leisten. Sie stellt Projekte vor, welche die "WAI-Netzwerker" in Eigenverantwortung initiiert und durchgeführt haben. Ziel der Broschüre ist dabei, den WAI in der Praxis weiter bekannt zu machen, Erfahrungen im Umgang mit dem WAI der Öffentlichkeit vorzustellen, und - last, but not least - zum Einsatz des WAI anzuregen und zu ermutigen.
Why WAI? - Der Work Ability Index im Einsatz für Arbeitsfähigkeit und Prävention.
Erfahrungsberichte aus der Praxis
5. Auflage. 2013
ISBN: 978-3-88261-696-5, 146 Seiten, Papier, PDF-Datei
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